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Krokodilstränen

Wahllos hocken sie in der großen Stadt. Voll Vogelkot — die Stadt. Locken wie Sirenen. Heulen und kreischen oder singen und jubilieren. An jedem Ort das gleiche Gesicht. Wer bist du, Individuum? Schuld ist das Netz in dem sie selbst sich und uns gefangen. Vor Kurzem. Vor Kurzem gefangen? Davor frei. Davor frei? Davor zog man es vor sich von den Sirenen der verwahrlosten Stadt betören zu lassen. Flanierte. Nun surft man. Wie Hawaiianer sehen die Wenigsten aus. Wenn die Pizza bis zur Türe kommt, ist das auch kein Wunder. Die erwartet auch keiner mehr. Genauso den Gott. Dessen Beistand erflehen sie nun vielleicht bald wieder, falls sie merken, dass es nicht das Geld ist, das sie schuf, sondern sie das Geld. Noch beten sie es an, während sie so wahllos in der großen Stadt hocken. Weinen dicke Krokodilstränen, wenn die Scheine ausbleiben, doch wahren den Schein vom gefährlich lauernden Krokodil, das sie eigentlich gar nicht sein wollen, aber geworden sind, weil sie denken ansonsten nicht leben zu können. In diesem Sumpf. Voll Vogelkot.

Krokodilstränen
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Christopher Reinbothe

Dipl. Kommunikationsdesigner
@phneutral
DE, NRW, Wuppertal

THE END

Jedes Ende ist auch ein Anfang sagt man und es gibt nichts, das man ewig haben kann.