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Monthly Archives: April 2010

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Entering the Next Level

Demoszene, Arduino, Machinima, Point’n’Click, ESL und GTA sind nur ein paar Begriffe, die in den letzten zwei Tagen durch die AbenteuerHallenKALK schallten und einem handfesten Nerd sicherlich bekannt sind, aber dem Normalsterblichen diverse Fragezeichen ueber den Kopf zaubern duerften. Fragezeichen, die nichts mit dem Einloesen einer Quest zu tun haben, sondern oftmals Ausdruck nervoesen Unbehagens sind. Umso erstaunlicher ist eine Veranstaltung wie die Next Level Conference.

Zwei Tage lang kamen die verschrobenen Techniknarren aus ihren Hoehlen und liessen die staunenden Massen an ihrem zauberhaften Wissen teilhaben. So zumindest konnte es einem vorkommen, wenn auf dem Podium von »Maps« und »Modding« die Rede war, waehrend sich mancher Zuhoerer verwundert umschaute oder aber verstohlen in seinem Programm nachschlug worum es eigentlich gerade gehen sollte.

Kunst und Kultur rund um, von, mit und aus Computerspielen ist ein irrsinnig breit gefaechertes Thema. So gestaltete sich auch das Angebot und konnte deshalb leider immer nur sehr nah an der Oberflaeche bleiben. Was sowohl fuer den interessierten Nerd, dem die Grundlagen bekannt waren und der gern mehr erfahren haette, als auch dem interessierten Laien, der trotz alledem nur Bahnhof verstand, oftmals etwas frustrierend sein konnte. Zumal man zu allem ueberfluss auch noch den gewagten Spagat zwischen Konferenz und Festival hinbiegen wollte, so dass man am ersten Tag irgendwie glaubte schon alles gesehen zu haben, waehrend es am zweiten Tag von Sprechern nur so wimmelte und staendig das Gefuehl herrschte etwas elementares zu verpassen.

Vielleicht war aber gerade das gar nicht so falsch. Denn im Grunde kann eine Next Level Conference nur den Hinweis geben, dass es dort eine gigantische Subkultur gibt, die es sich zu entdecken lohnt. Das Medienecho zumindest war gigantisch — von Tagesschau, ARTE und Einslive bis hin zu RTL war alles vertreten was Rang und Namen hat. Das lag natuerlich nicht zu letzt am Austragungsort Koeln dessen Oberbuergermeister sich auch nicht lumpen liess und ein paar Worte an die versammelte »Medienkunstszene« richtete. So oft wie an diesem Vormittag habe ich das Wort »Games« (sprich: »Gehms«) noch nie gehoert und jedes Mal stiess es mir irgendwie sauer auf, denn mit was fuer einer gefuehlten Unbeholfenheit dieser Begriff ueber viele Lippen rollt ist schon erschreckend. Ibrahim Mazari von Turtle Entertainment brachte es in der abschliessenden Podiumsdiskussion mit der typisch deutschen »faustischen« Lebenshaltung in Verbindung, die nur das Hoechste und Tiefste wirklich schaetzt und dem Spielerischen jede Ernsthaftigkeit in Abrede stellt.

Es zeugt aber auch davon wie viele dieser Herrschaften wahrscheinlich noch nie ein Spiel selbst in den Haenden gehabt haben und wie schwierig es in unserem oeffentlichen Kontext immer noch ist darueber referieren zu muessen. Killerspiele anyone? Dabei ist genau eine solche Veranstaltung ein gewaltiger Schritt in die richtige Richtung: Nur wenn Zockerei in der Gesellschaft ankommt (obwohl sie bereits in Millionen Wohnzimmern heimisch geworden ist), dann kann man auch von widersinnigen Verboten absehen und entkriminalisiert eine komplette Generation. Insofern war der Titel sehr richtig gewaehlt. Es galt eine neue Ebene der Annaeherung zu erreichen, ein Auftrag, der — ob der Unmoeglichkeit der gesamten Mission — sicherlich als erfuellt zu bezeichnen ist.

Leider war das Besucherecho nicht annaehernd so gross wie das der Medien — Schade! Aber wahrscheinlich aendert sich das schon zur naechsten Level Conference — ich wuensche es den Veranstaltern, die einen wirklich schweren Job gut gemeistert haben.

Drei Tote

Wenn man drei Tote findet, deren DNA sich gleicht, aber nur zwei von ihnen Zwillinge sind, dann handelt es sich bei dem dritten um einen Clone oder einen Zeitreisenden.

aus den weisen Worten des PH

Im Zeitungsladen

Ich machma Fensta auf, woll?
Bisken frische Luft!

2000 + 10

._Vor ungefähr einem Jahr habe ich probiert meine Ostersonntagphotos in einem ersten Individualartikel besser in Szene zu setzen. Das waren nur ein paar verschobene Farbwerte im CSS der Seite und ich verlor das Ganze in den folgenden Monaten ein wenig aus den Augen und dem Sinn.

._Als im Februar chrismue und ben_ ankündigten zusammen mit einigen Mitstreitern das Thema Musik anzugreifen, war ich direkt Feuer und Flamme, auch wenn mir klar war, dass ich bis zum 1. März nichts auf die Beine gestellt bekommen würde. Aber ich blieb hartnäckig, denn ich finde die Entwicklung in diese Richtung nicht nur absolut richtig, sondern total großartig! Apropos Entwicklung:

ph~Matrix (2000)

#000000
60%
#00CC00
30%
#FFFFBE
10%

._Pünktlich zum Millenium erblickte ph-neutral.net das Licht des Web. Das war ein Jahr nach Matrix. Der Film hatte mich inhaltlich und visuell total gepackt. Kein Wunder also, dass Version 1 in grün und schwarz »erstrahlte«. Wie die meisten der nachfolgenden Versionen war auch diese nie wirklich fertig. Wie im Web 2.0 üblich: ph-neutral.net ist eine immerwährende Beta.

._V2 von 2001 ging dann in eine vollkommen andere Richtung. Ich probierte mich in digitaler Malerei mit Photoshop und war vom ersten Ergebnis positiv überrascht: Der Engel.

ph~engel (2001)

#000000
40%
#FFFFFF
30%
#552900
15%
#FFFFBE
15%

pH~7 — the matrix prevails (2002)

#000000
50%
#006600
40%
#FFFFBE
10%

._Die Begeisterung hielt nicht lange an, so dass es in der dritten Variante 2002 hieß: »The Matrix prevails«. Anstatt — wie vorher — die komplette Seite mit grünem Code zu füllen endschied ich mich für eine schicke Monitoroptik.

._Dieser Aufguss vermischte sich dann Anfang 2003 mit einem neuen Thema: Heptagonia. Das Siebeneck als graphischer Ausdruck des pH~neutralen Wertes 7. Dies war bis heute die umfangreichste Ausgabe ohne Datenbank. Ein fertiges Layout mit vorhandenen Inhalten zu füllen ist der langwierigste Teil für den oft die Zeit und damals auch die Technik fehlte.

._Mitte 2004 ging die Seite dann mangels Aktualität wieder offline. Außerdem sollte der Auftritt heller, freundlicher und professioneller werden. Die Reinkarnation »Equipment« lag lange unvollendet in der Schublade — bis ich sie ganz verbannt habe.

pH7 equipment (2004)

#FFFFFF
40%
#009900
40%
#C1E3CB
20%

Heptagonia (2003)

#000000
30%
#006600
30%
#66CC66
25%
#DDF8E9
15%

._Erst Ende 2005 sollte der Platzhalter wieder einer aktuellen Seite weichen: Mit dem Beginn der Suche nach der »siebenten Dimension« erschien ein verworrenes Portfolio in grün — in Erinnerung an die Matrixauftritte — und großem Weißraum. Ganz und gar nicht mehr finster, sondern klinisch aufgeräumt. Heptagons bildeten Strukturen, die an chemische Moleküle erinnerten und verbanden so die Inhalte.

die siebente dimension (2005)

#FFFFFF
60%
#009900
40%

._Während des Studiums experimentierte ich weiter in diese Richtung, von einem kurzen Abstecher in die mittelalterliche Heraldik abgesehen.

ph’nullsieben (2007)

#FFFFFF
70%
#319858
30%

pHeraldik (2006)

#999999
35%
#009900
30%
#FFCC66
20%
#FFFFFF
15%

._Zum Diplom 2008 entstand ein Großteil dieses Rückblicks für mein persönliche pH~neutral Buch und die Idee der chemischen Moleküle wurde im Labor 7 konsequent weiter gesponnen.

Labor 7 (2008)

#FFFFFF
60%
#319858
40%

Taphete (2009)

#2d8c5f
40%
#65a269
40%
#FFFFFF
20%

._Schon seit 2006 standen Datenbankanbindung und Blog als Idee im Raum. Zur Umsetzung kam es allerdings erst 2009. Kurzentschlossen wurde die Domain umgezogen, Wordpress und Grid-a-licous installiert. Genauso spontan waren die grünen Tapetenstreifen zur Hand. Grid-a-licious wich ein paar Monate später dem selbst codierten Theme, das bis zum heutigen Relaunch gute Dienste leistete.

._Das neue Aussehen schafft Platz! Die große Bühne, wie sie in den letzten Monaten in meinen Lieblingsblogs propagiert wird, hält auch hier Einzug. Ich habe große Lust ein paar Artikel graphisch aufzuwerten. Dies hier ist ein erster Versuch.

3.1

Messe: Aufbau

Christopher Reinbothe

Dipl. Kommunikationsdesigner
@phneutral
DE, NRW, Wuppertal

THE END

Jedes Ende ist auch ein Anfang sagt man und es gibt nichts, das man ewig haben kann.