Für alle denen Barbie irgendwie zu traurig gegen die Jalousie guckt, gibt es nun dieses absolut traumhafte Wallpaper mit total ungekünzeltem Breitgrinsen — viel Spaß:
Monthly Archives: June 2010
WM-Spezial in Full-HD
Quartz Composer

Seit dem hat mich Quartz nie so ganz losgelassen. Immer mal wieder wurde es hervorgekramt und ein paar Live-Animationen zusammengeschoben und verdrahtet. Immer wieder gab es etwas neues zu entdecken und auszuprobieren. Quartz ist ein riesiger Baukasten dessen Interface sich der Metapher der klassischen Modulsynthesizer-Verkabelung bedient und dabei weit mehr bietet als eine Mischung aus Zahlenspielerei und Photoshop. Von einem oder mehreren Generatoren oder Inputs wandert das Signal durch verschiedene Filter und Utilities bis es schlussendlich mit einem von zig Renderern ausgeworfen wird, also auf der virtuellen Leinwand graphisch animiert erscheint.
Autechre — Oversteps
Als Autechres neustes Album Oversteps am 19.03. erschien, bekam ich es als verspätetes Geburtstagsgeschenk — und zwar von mir selbst. Aus der Vergangenheit. Total überraschend. Und das kam so: Ein paar Wochen vorher bin ich über @nerdcoreblog auf einen Autechre Livestream aufmerksam gemacht worden (den ich im Nachhinein natürlich verpasste). Habe mich aber auf der Seite umgeschaut und gesehen, dass es bald ein neues Album gibt. Die Aufmachung der Deluxe Vinyl Version und die Soundsamples haben mich sofort begeistert und auf Umwegen zu Amazon und einer Vorbestellung geführt, die ich prompt vergaß. Als dass Paket dann am Releasefreitag im Büro lag war die breitgrinsende Überraschung perfekt.
»Jede Musik basiert auf Mathematik. […] Nimm zum Beispiel 808 State. Das ist pure Mathematik, Musik wie nach Gleichungen gebaut. Unsere Musik funktioniert nach Formeln. Wir bauen Stücke, die die physikalischen Formeln von Gas oder Wasser simulieren. […] Wir sind von solchen Simulationen vollkommen besessen.«
Damit hat Sean Booth von Autechre im Grunde alles gesagt. Die Deluxe Vinyl Edition kommt in einem Kartonschuber daher und enthält neben zwei Plattentaschen einen drittes Sleeve, das ein Poster und den Code zum Download des Albums in digitaler Form befähigt (wenn das allein nicht ein Kaufgrund ist!). Das komplette Album ist ein riesiges Klangexperiment irgendwo zwischen Minimal-Noise und harmonischer Melodik. Allen Teilen gemein ist der im Zentrum positionierte schwarze Farbkleks nur durchbrochen von kryptischer Typographie.
Ständig knarzt, knallt und rauscht es quer durch weite, traumwandlerische Ambientteppiche, die sich am Rande unserer Galaxie und kurz vor dem REM-Schlaf zuhause fühlen dürften, wenn man sie denn verorten müsste. Sie wehren sich in ihrer berechneten Unberechenbarkeit allerdings elegant dagegen und bleiben am Liebsten indifferent. Der handgearbeitete dunkle Fleck ist nie ganz deckend. Das Innere der Sleeves glänzt dagegen neckisch in lackiertem Neongelb. Oversteps ist kein leichtes Hörvergnügen — keine Fahrstuhlmusik — dennoch wohnt jedem Track eine Ruhe inne, die die Komplexität des Gehörten vergessen lässt. So bleibt man — auch wenn man nicht genau weiß wann, was, warum und wie — zufrieden zurück, während die Klänge weiterziehen auf ihrem Weg in die Unendlichkeit.